Sprungziele

Wanderung zu den Quellen des Starzelbachs

Im Frühling 2023 wanderten etwa 20 naturinteressierte Bürger gemeinsam mit dem Bürgermeister ins Quellgebiet des Starzelbachs. Die Wanderung geleitet hat der Naturschützer Sebastian Werner, der seit 25 Jahren in den Wäldern um den Jexhof an Projekten zum Schutz seltener Arten beteiligt ist.

Hier lesen Sie den Bericht zu dieser naturkundlichen Wanderung:

Naturnah geschwungener Kellerbach

Er führte die Gruppe zunächst an den Kellerbach, der am Museum Jexhof vorbeifließt. Der Bach erhielt vor einigen Jahren auf ca. 80 Meter ein neues, naturnah geschwungenes Bett, ähnlich wie dies die Allinger Fischer zwischen auf einem Abschnitt des Starzelbachs realisiert haben.

Mulden für Frösche, Unken und Kröten

Die Gruppe bog dann auf den sogenannten Kreuzweg ein. Dieser, mit Bildstöcken versehene, Weg führte ursprünglich von Gilching zum Kloster nach Grafrath und endet jetzt am Jexhof. Den wegbegleitenden Graben hat die Naturschutzbehörde im Landratsamt FFB im letzten Winter einseitig abgeflacht und mehrere kleine Mulden geschlagen, in denen nach Niederschlägen das Wasser stehen bleibt und somit von Fröschen, Kröten und Unken genutzt werden kann.

Waldumbau mit Weißtannen und Elsbeeren

Im angrenzenden Wald stellte zunächst Waldbesitzer Max Huber aus Gilching seinen Waldumbau mit vielen Weißtannen und Elsbeeren vor. Allinger, die Herrn Huber nicht kennen, haben zumindest einige seiner Tiere schon gesehen. Er ist der Besitzer der schottischen Hochlandrinder, die in der Pappelplantage an der Westumfahrung Gilching ihr Zuhause gefunden haben.

Toteislöcher speisen den Starzelbach

Der Kreuzweg stellt in diesem Abschnitt auch die Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet des Keller- und des Starzelbachs dar. Das angrenzende Naturschutzgebiet Wildmoos wird ausschließlich aus dem Kellerbachsystem gespeist. Nördlich des Weges hingegen gibt es zahlreiche kleine entwässerte Toteislöcher, die den Starzelbach speisen. Sie wurden ab etwa 2010 von den Bayerischen Staatsforsten und Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) FFB sukzessive eingestaut. Ziel war die Förderung der Amphibienvielfalt, aber die Maßnahmen stellen auch einen Beitrag zur Hochwasservorsorge dar. Das Rückhaltevermögen in den Toteislöchern des Waldes ist begrenzt, hat aber dennoch eine Bedeutung bei der dezentralen Wasserrückhaltung. In diesem "Mahden" genannten Waldgebiet gibt es eine große Mulde, die der Starzelbach durchfließt und die von zahlreichen Gräben durchzogen ist. nach Ansicht von Sebastian Werner kann man dort "richtig viel Wasser vorübergehend parken". Dies muss allerdings von einem Ingenieurbüro noch sorgfältig geprüft werden und muss gegebenenfalls natürlich auch mit den Waldbesitzern abgestimmt werden.

Welches die eigentliche Quelle ist, lässt sich nicht sagen

Abschließend spazierte die Gruppe zu einer Waldwegekreuzung in der Waldabteilung Bernrieder Wald und besichtigte den oberen Starzelbach, der an dieser Stelle nur etwa 40 cm breit ist. Oberhalb dieser Stelle fingert sich der Bach auf. Nach Ansicht des Naturschützers Werner ist es unmöglich zu sagen, welcher dieser Bachfinger die eigentliche Quelle darstellt: Ist es vielleicht jene, die am nächsten an der Hangoberkante (Funkturm Schöngeising) liegt, oder vielleicht jene, welche am zuverlässigsten Wasser spendet? "Es gibt mehrere Waldbesitzer, die stolz behaupten, die wichtigste Quelle liege natürlich in ihrem Wald", ergänzte Sebastian Werner mit einem Augenzwinkern seine Ausführungen.

Jägerbach könnte Vorbild für Starzelbach sein

Die Wegkreuzung bildet gleichzeitig die Wasserscheide zum Jägerbach, der in westlicher Richtung zum Schöngeisinger Wertstoffhof hinabfließt und dort versickert. Der Jägerbach hat beim Pfingsthochwasser 1999 zwei Forstwegsbrücken weggerissen und die Straße von Schöngeising nach Mauern unpassierbar gemacht. Auf Initiative der örtlichen Feuerwehr haben die Bayerischen Staatsforsten u.a. mit Unterstützung vom Bauhof Schöngeising und der Naturschutzbehörde den stark entwässerten Quellsumpf eingestaut. Die Maßnahme hat sich bereits mehrfach bewährt. "Meines Erachtens taugt dieses erfolgreiche Projekt, von dem übrigens auch der Schwarzstorch als seltene Art profitiert, als Vorbild für ähnliche Maßnahmen im Starzelbach-Quellgebiet zum Schutz der Gemeinde Alling".

 

Renaturierte Toteislöcher wirken in beide Richtungen: Bei Starkregen halten sie Wasser zurück. In Trockenperioden sind sie ein Wasserreservoir.

Starzelbach – durch Alling und alle Zeiten

Unser Starzelbach: beständig und verlässlich fließt er durch unseren Ort – mal munter plätschernd, mal leise murmelnd, mal träge und gemächlich. Auch bedrohlich war er schon, wenn er sich nicht aufhalten ließ und über seine Ufer gestiegen ist. Früher haben die Frauen die Wäsche darin gewaschen, Wasser für den Garten entnommen. Die Gänse und Enten der Bauern tummelten sich darin, er diente als Rossschwemme. Seit allen Zeiten ist er ein unterhaltsamer Spielplatz für die Kinder. An seinem Ufer gibt es viele beschauliche, ruhige Plätzchen – zum Nachdenken, romantisch sein oder einfach nur die Seele baumeln lassen.

Ein beliebtes Fotomotiv war er immer, früher wie heute. Im Gemeindearchiv gibt es eine Sammlung von Starzelbach-Momenten.

Bildersammlung aus dem Gemeindearchiv

Postkarte von 1916
Hochwasser 1965
"Ob das geht?" denkt sich der Bub

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